Wochenschau 26: Verbrennt die Webmaschinen!


           



Strukturwandel

Heimweberin an der Arbeit

Bereits in den 1790er Jahren musste die Handspinnerei den mechanischen Spinnrädern weichen.

Seit etwa 1790 war die textile Heimindustrie im Zürcher Oberland von einem Strukturwandel gekennzeichnet. Das Aufkommen der mechanischen Spinnereien führte zu einem Einbruch der auf Heimarbeit basierenden Handspinnerei. Die dadurch frei gewordenen Arbeitskräfte stellten auf Heimweberei um. Während die Heimarbeiter im 18. Jahrhundert von Verlegern abhängig waren, die ihnen die Rohstoffe brachten und die Zwischen- und Fertigprodukte abnahmen, machten sie sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts unternehmerisch selbständig und verkauften ihre Erzeugnisse selber. Tatsächlich konnten sich die Heimarbeiter nach dem Einbruch der Handspinnerei ein Auskommen als Handweber schaffen - das nun durch Maschinen erneut gefährdet schien.

Die Angst vor dem Neuen
Die Weber waren nicht die einzigen Unzufriedenen im Zürcher Oberland. Die von den Liberalen eingeleitete Modernisierung stiess bei vielen Leuten auf Unverständnis. Offensichtlich wurde der Konflikt in Bauma im Juni 1831 anhand der Auseinandersetzungen um die Bestattung eines Selbstmörders. Trotz eines Aufgebotes von drei Regierungsräten (!) und 24 Polizisten wurde der Leichnam ausserhalb des  Dorffriedhofs begraben - so wie es die Dorfbewohner wollten.
Dieser Erfolg bestärkte die einfachen Leute im Oberland, den Kampf gegen die Webmaschinen aufzunehmen.

Lesen Sie die ausführliche Schilderung des Vorfalls in einer  zeitgenössischen Chronik.

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