Wochenschau 1: Eine Türe zur Geschichte


              


Ein Rohr der Heimlichkeit

Mit einem Blick zur Decke oder zu den mit Bildzyklen ausgestatteten Öfen konnten die  Gnädigen Herren ihren Hunger nach humanistischer Bildung stillen. Für die menschlichen Bedürfnisse des Alltags sorgten die Erbauer des Rathauses ebenfalls vor. Die Bauamtsakten von 1701 besagen:

Beispiel Fallrohr an Aussenwand

«Das Rohr der Heimlichkeit, s.h. von Läden gemacht, welche mit Öhl getränkt, und Schifflüt darzu genommen werden»

«Das Abfallrohr des Abtrittes, unbeschadet der  Ehre des Schreibers, soll aus Brettern gezimmert und mit Öl getränkt werden, und mit dieser Arbeit soll die Schiffleutezunft beauftragt werden.».

Die Fallrohre unter dem Abtritt wurden aus vier Brettern zusammengezimmert. Die Rohre mussten gerade sein, damit der «Unrat» nicht anhänge, verlangte das städtische Bauamt. Um zu verhindern, dass der Kot an den Oberflächen der ungehobelten Bretter kleben blieb, musste das Rohr mit Öl imprägniert werden.

Man darf den Erbauern des Rathauses keineswegs unterstellen, sie hätten sich nicht ehrlich bemüht, den Geschäftsgang zu beschleunigen ...

Doch zurück zum Eingang des Rathauses. Kennen Sie die Abbildungen in der Mitte des Portals? Klicken Sie auf «Weiter» ...

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