Friedrich Frey-Herosé, 1801 - 1873


Friedrich Frey war Sohn eines Unternehmers aus Aarau. Nach dem Chemiestudium in Paris leitete er die väterliche Fabrik. Daneben schlug er die Offizierslaufbahn ein. Seine politische Karriere begann 1834 mit einem aargauischen Grossratsmandat. Schon drei Jahre später schaffte er den Sprung in den Regierungsrat, den er mehrmals präsidierte. Als Kommandant der Aargauer Truppen schlug er den Aufstand im katholischen Freiamt nieder. Er war wie Ochsenbein radikal und antiklerikal gesinnt, nahm aber nicht an den illegalen Freischarenzügen teil. Im Sonderbundskrieg rangierte er als Generalstabschef direkt hinter General Dufour. Er gehörte auch der Kommission an, die die neue Bundesverfassung ausarbeitete.
Als Bundesrat beseitigte er innerschweizerische Zoll- und Handelsschranken und bemühte sich um den Aufbau von Handelsbeziehungen. 1855 wechselte er als Nachfolger von Ulrich Ochsenbein ins Militärdepartement und hatte mit dem Neuenburgerhandel, als ein Krieg zwischen der Schweiz und Preussen drohte, gleich eine Feuerprobe zu bestehen. Am Schluss seiner Amtstätigkeit wechselte er wieder ins Handels- und Zolldepartement. Als einer der ersten Schweizer erkannte er die kommende wirtschaftliche Bedeutung Japans und ermöglichte 1864 ein Handelsabkommen mit dem fernen Inselreich. Nach seinem Rücktritt aus dem Bundesrat 1866 widmete er sich dem Studium der japanischen Sprache.

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