Wochenschau 36: Habermus, Kartoffeln und Maggiwürfel
Neue Grundnahrungsmittel im 19. Jahrhundert
Der eintönige Speisezettel mit Mus und Brei wurde im 19. Jahrhundert durch neue Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln und Mais aufgelockert. Mancherorts löste allerdings nur der Kartoffeleintopf die Habermus-Monotonie ab. Neben der Kartoffel erfreute sich in den Heimarbeitergebieten des Zürcher Oberlands auch das «Türgge-Mues», der Mais, grosser Beliebtheit. Teigwaren kamen erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter dem Einfluss der italienischen Gastarbeiter auf.
Auch Genussmittel haben eine Geschichte
Seit dem Spätmittelalter galt der Wein als wichtigstes Volksgetränk. Im Laufe des 18. Jahrhunderts kamen in den Oberschichten Kaffee, Schokolade und Tee als neue Genussmittel auf. Besonders Kaffee galt als «Intellektuellendroge», welche wach hält und das Bewusstsein erweitert. Erst im 19. Jahrhundert begann auch in Bauern- und Arbeiterhaushalten der Tag mit einer Tasse Kaffee, allerdings gestreckt mit Zichorie. Kaffee und Branntwein halfen den Fabrikarbeitern - mit bis zu 16 Arbeitsstunden pro Tag - ihren schwierigen Alltag zu bewältigen. |
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