Wochenschau 33: Die Modernisierung der Landwirtschaft

Kleinjogg und die ökonomischen Patrioten

Am Anfang der grünen Revolution dreht sich alles um Klee, Mist und «Gülle»: Bild links: Musterbetrieb Bläsihof bei Winterberg mit frischen Misthaufen als Zwischenlager und drei «gezöpfelten» Miststöcken in der Mitte (!) des Hofs. Bild rechts: Gerätschaften zum Austragen und Versprühen von Stalljauche und häuslichen Abwässern nach einem französischen Lehrbuch.

Der Anstoss, die Landwirtschaft zu modernisieren, kam von den städtischen Herrschafts- und Bildungseliten, konkret aus der 1746 gegründeten  Physikalischen Gesellschaft.

Ihre Vorschläge lauteten:

• Die Brache soll mit stickstoffproduzierenden Pflanzen, namentlich Klee oder Esparsette, bebaut werden. Dadurch erhält der Boden eine  Stickstoffdüngung und zusätzliches Viehfutter fällt an.
  
• Die Viehhaltung soll zur Gewinnung von Dünger intensiviert werden.
  
• Zur Gewinnung von Jauche und Mist soll das Vieh auch über den Sommer eingestallt bleiben. Dadurch werden auch die Allmenden überflüssig und können intensiv genutzt werden.

Die Ökonomen benutzten den Grossbauern  Johann Jakob Guyer, genannt Kleinjogg, als «Botschafter» für die Verbreitung ihrer Lehren. Im Unterschied zu den Berner Patriziern, die Junkerschlösser mit Gutsbetrieben unterhielten und daher praktische Erfahrungen in der Landwirtschaft gemacht hatten, waren die Zürcher eher Theoretiker.

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