Wochenschau 30: Die Kartoffelkrise


              



Eine Krise kommt selten allein

Nicht nur die Kartoffelkrankheit führte zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten, sondern auch die Textilindustrie glitt wegen Überproduktion und Absatzschwierigkeiten in eine schwere Krise. Heim- und Fabrikarbeiter gerieten gleich auf dreifache Weise in Not:

Wegen der Verteuerung der Nahrungsmittel und der Not der Heimarbeiter und Kleinbauern ging der Konsum allgemein zurück - auch Gewerbe- und Industriebetriebe hatten Absatzschwierigkeiten. Kurz vor der Gründung des Bundesstaates geriet die Schweiz in eine allgemeine Geld- und Finanzkrise. Es ist daher nicht erstaunlich, dass es zu  Ausschreitungen aus wirtschaftlicher Not kam.

Unterschiedliche Betroffenheit im Kanton Zürich

Die Wirtschaftskrise von 1845 bis 1848 traf den Kanton Zürich unterschiedlich hart. Ein Anhaltspunkt dafür liefert der prozentuale Anteil der von der Fürsorge unterstützten Personen an der Gesamtbevölkerung. Vor allem die heimindustriellen Gebiete litten sehr.

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Besser bewältigten die vorwiegend agrarischen Bezirke die Kartoffelkrise. Dank guter Korn- und Weinernten und hoher Marktpreise konnten diese Gebiete die Ausfälle bei den Kartoffeln kompensieren. Wohlhabende Wein- und Kornbauern, die marktorientiert produzierten, konnten von der Kartoffelkrise sogar profitieren.

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