Fels- und Schlammmassen


Abrisstelle mit Gesteinsschichten

Die Ursachen des Bergsturzes waren schon den Zeitgenossen klar, die aber die Vorzeichen nicht richtig interpretieren konnten. Bei der Alpenfaltung wurden die Molasseschichten im Stirnbereich der aus Süden vorstossenden helvetischen Decken schräggestellt. Dadurch kamen am Ross- oder Rufiberg harte Nagelfluhbänke auf weiche Schichten aus Mergel und mergeligem Sandstein zu liegen. Durch eine längere Regenperiode im Spätsommer 1806 wurde die Unterlage der Nagelfluhbänke vernässt und glitschig, so dass die ganze Bergspitze abgleiten konnte. Zudem waren während der Eiszeiten die Nagelfluhschichten am Bergfuss vom Reussgletscher wegerodiert worden, so dass es an einer Fundamentierung der Felsmassen in der Talsohle fehlte.

Insgesamt glitten 40 Millionen Kubikmeter Gesteins- und Erdmaterial ab. Die Abbruchfläche misst einen halben Quadratkilometer, die Ablagerungen dehnen sich über sechseinhalb Quadratkilometer aus.

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